Persönliches Treffen
Inhalt
- VORSTELLUNGSGESPRÄCH
- PRAKTISCHE ÜBUNGEN
- ROLLENSPIEL
- GRUPPENAKTIVITÄT
- LEHRKOMPETENZEN
VORSTELLUNGSGESPRÄCH
Das Vorstellungsgespräch ist ein üblicher Teil des Auswahlverfahrens. Es ist eine Gelegenheit, die Kandidat*innen persönlich zu treffen und alle relevanten Fragen zu stellen.
Wir empfehlen, Fragen entsprechend der Kompetenzmatrix zu stellen, die Sie für die Stelle erstellt haben. Mehr über die Kompetenzmatrix finden Sie im Abschnitt „Vorbereitung“.
Es wird empfohlen, die Fragen im Voraus vorzubereiten. Vergessen Sie nicht, nach der bisherigen Position der Kandidat*innen zu fragen und nach den Gründen, warum er bzw. sie sich für die von Ihnen angebotene Position interessiert. Die Frage nach der Motivation, welche die Kandidat*innen am Arbeiten hält, ist eine gute Informationsquelle, besonders wenn Sie versuchen, jemanden für eine schwierige Position zu finden. Um zu sehen, ob der bzw. die Kandidat*in zu Ihrer Schule passt, ist es sehr hilfreich, mehr darüber zu erfahren, wo sich der bzw. die Kandidat*in in den nächsten Jahren sieht.
PRAKTISCHE ÜBUNGEN
Fallbeispiel
Ein Fallbeispiel ist eine sehr effektive Möglichkeit, die Kandidat*innen zu testen, indem man ihnen ein konkretes Problem zur Lösung gibt.
Wir empfehlen, häufig vorkommende, schwierigere Situationen zu wählen, die wirklich in Ihrer Schule passiert sind.
Wenn das Fallbeispiel komplexer ist (Anweisungen sind kompliziert und es wird mehr Zeit benötigt), können Sie Ihren Bewerber*innen mehr Zeit oder die Möglichkeit geben, ihre Lösungen per E-Mail einzureichen. Zum Beispiel können Sie die Problemlösungsfähigkeiten Ihrer Bewerber*innen testen, indem Sie sie bitten, einen Jahresplan mit Aktivitäten für ein bestimmtes Problem in Ihrer Schule zu entwickeln.
Test
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Kandidat*innen getestet werden können. Daher sollte die endgültige Entscheidung über den Test auf Ihren Bedürfnissen basieren. Wollen Sie den Fokus auf analytische Fähigkeiten oder auf Sprache setzen? Oder wollen Sie mehr über das psychologische Profil der Kandidat*innen oder sogar ihren IQ herausfinden?
In vielen Ländern gibt es nationale standardisierte Tests, die in Kategorien
eingeteilt sind. Wir empfehlen Ihnen zu prüfen, ob Ihre jeweilige öffentliche Einrichtung (in der Regel entweder das Bildungsministerium oder die Arbeitsagentur) solche Materialien zur Verfügung stellt.
Es gibt auch andere Persönlichkeitstests oder Karriereankertests und dabei ist es immer interessant herauszufinden, wie die Person in Ihr Team passt oder welche Art von Arbeitsplatz der bzw. die Kandidat*in benötigt.
Falls Sie solche Tests nicht mögen, gibt es die Möglichkeit, eine SWOT-Analyse (Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) der beruflichen Bedürfnisse der konkreten Kandidat*innen durchzuführen.
ROLLENSPIEL
Die beste Art, die Talente der Kandidat*innen zu erkennen, ist, sie in Aktion zu sehen. Manchmal ist es nicht möglich, Talente auf den ersten Blick zu erkennen, weshalb sich hier Rollenspiele anbieten.
Es ermöglicht dem bzw. der Interviewer*in, eine Rolle zu spielen (z. B. ein Elternteil, ein Kind oder eine*n Kollegen*in) sowie das Thema und die Umstände der Situation festzulegen. Wir empfehlen, eine Situation zu wählen, die es wirklich in Ihrer Schule gab. Denken Sie daran, dass die Kandidat*innen bereits unter Stress stehen, und stellen Sie sicher, dass die gewählte Situation in wenigen Minuten lösbar ist.
Legen Sie auch ein Ziel für das Rollenspiel fest. Sie sollten eine klare Vorstellung davon haben, welche Art von Aktivität oder Kompetenzen Sie in den Handlungen der Kandidat*innen sehen wollen (z. B. Problemlösung, Verhandlungen und Kommunikationsfähigkeiten) und wann es Zeit ist, das Rollenspiel zu beenden (z. B. bis die Eltern oder das Kind mit den nächsten Schritten einverstanden sind, die der bzw. die Kandidat*in vorgeschlagen hat).
GRUPPENAKTIVITÄT
Die Gruppenaktivität ist sehr flexibel und modifizierbar – Sie wählen die Kompetenzen, die Sie beobachten möchten, und erstellen ein Szenario für Ihre Kandidat*innen. Da es dabei immer um ihre Interaktion mit anderen geht, sind Kompetenzen, die mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Kommunikation zu tun haben, die beste Wahl für eine Gruppenaktivität. Sie können sich auch mit anderen Kompetenzen befassen, z. B. mit Problemlösung oder Strategie. Die Szenarien können die tägliche Umgebung in Ihrer Schule direkt widerspiegeln. Legen Sie zuerst das Ziel fest und arrangieren Sie dann die Aktivität.
Eine Möglichkeit, die Gruppenaktivität zu leiten, besteht darin, weitere Kandidat*innen einzuladen und sie dazu zu bringen, eine Aufgabe als Gruppe zu lösen. Sie können die Kandidat*innen auch dazu bringen, eine Diskussion mit Lehrkräften desselben Fachs zu führen, die bereits an Ihrer Schule unterrichten. Wie auch immer, scheuen Sie sich nicht zu experimentieren und behalten Sie Ihre Ziele immer im Auge.
LEHRKOMPETENZEN
Natürlich sollte die Schule die Lehrkompetenzen der Kandidat*innen vor der Einstellung überprüfen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, dies zu tun. Wir führen drei der am häufigsten verwendeten Methoden auf, die die effektivsten Ergebnisse garantieren. Sie können sich frei entscheiden, welche Sie für geeignet halten:
Unterrichtsplanung
Bitten Sie den bzw. die Kandidat*in, die Unterrichtsplanung für ein gewähltes Thema vorzubereiten. Es kann auch eine gute praktische Übung sein, bei der Sie den Bewerber*innen mehr Zeit zur Vorbereitung geben. Falls Sie die Übung zum Teil des persönlichen Treffens machen wollen, stellen Sie sicher, dass der Auftrag nicht zu groß ist und Ihre Erwartungen mit der Zeit, die der bzw. die Kandidat*in für den Auftrag erhält, übereinstimmen. Das wichtige Ziel ist hier zu sehen, ob der bzw. die Kandidat*in in der Lage ist, ein realistisches Ziel zu setzen und effektive Methoden und Handlungen zu entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen.
Fiktive Lehrprobe
Sie möchten die tatsächlichen Lehrkompetenzen der Kandidat*innen sehen, aber Ihre Schüler*innen nicht mit einbeziehen? Bitten Sie einige Ihrer Kolleg*innen, die Schüler*innen zu spielen. Da die Zeit kostbar ist, muss es sich nicht um eine volle 45-minütige Unterrichtsstunde handeln. Sie können die Zeit auf 10-15 Minuten begrenzen. Das wird Ihren Lehrkräften sicherlich viel Spaß bereiten!
Lehrprobe mit Schüler*innen
Eine Unterrichtsstunde mit den Schüler*innen Ihrer Schule zu halten, ist eine echte Herausforderung. Berücksichtigen Sie bei der Bewertung jedoch die Tatsache, dass der bzw. die Kandidat*in die Kinder zum ersten Mal gesehen hat und sie noch keine Beziehung zueinander haben.
(Bonus) Unterrichtshospitation
Wenn ein bzw. eine Kandidat*in eine Unterrichtsstunde hospitiert, erhalten Sie nicht viele Informationen über seine Lehrkompetenzen, aber es könnte dem gegenseitigen Verständnis des Konzepts und der Standards der Schule helfen. Wir empfehlen, die Beobachtungen anschließend zu reflektieren, um zu sehen, was für den bzw. die Kandidat*in wichtig ist und wie er bzw. sie die eigenen Prioritäten im Unterricht angeht.
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